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5G trifft auf Low-Code: Innovationsstütze für die Welt nach COVID-19, Teil​ ​2

Roland Alston, Appian
June 9, 2021

Der Hype rund um 5G erzeugt viel Begeisterung über eine technologische Revolution, die verspricht, bis zum Jahr 2035 atemberaubende 12 Billionen USD in die Weltwirtschaft zu pumpen und über 20 Millionen neue Arbeitsplätze allein in den USA zu schaffen.

Doch hinter diesen Gerüchten wird der 5G-Hype durch Low-Code-Automatisierung erst richtig seriös, da sich Netzbetreiber Low-Code-Plattformen zuwenden, um die neue 5G-Konnektivität bereitzustellen, die exponentiell schneller und leistungsfähiger ist als der Mobilfunk der vierten Generation.

„Vor etwas mehr als einem Jahr haben wir (den konkurrierenden Anbieter) Sprint übernommen“, sagt Wayne Floyd, Manager, Produkt & Technologie bei T-Mobile, dem zweitgrößten Mobilfunkanbieter in den USA. „Sprint besaß bereits eine Strategie zur Einführung von 5G in einigen Städten. Aber dann kam die Fusion, gefolgt von der Pandemie, und wir mussten uns anpassen. Also haben wir 5G als Mechanismus genutzt, um unseren gesamten Kundenstamm vom alten Sprint-Netz auf das neue T-Mobile-Netz umzustellen. Wir mussten die Funkantennen an einigen (Mobifunk-)Masten verlegen. In einigen Fällen mussten wir Masten sogar einstürzen lassen oder eine Antenne innerhalb eines Masts umstellen“, so Floyd.

„Das Koordinieren all dieser Änderungen ist ein hochkomplexer Prozess. Und all das während einer Pandemie zu schaffen, war enorm. Letztendlich hat es unseren 5G-Netzausbau aber beschleunigt.“

Floyd sagte, dass T-Mobile eine mehrschichtige Netzstrategie verfolgt, die zwei Elemente umfasst: ein Spektrum im Niederfrequenzband, das einfach zu verteilen und für alle US-Kunden mit Mobiltelefonen erreichbar ist, und ein Mittelfrequenzband, womit T-Mobile die Leistung von 5G optimal nutzen kann.

Low-Code: Der Ausbau der 5G-Zukunft

Womit wir wieder beim Low-Code wären. Am Backend der gesamten 5G-Strategie, so Floyd, hatte T-Mobile zahlreiche Prozesse und Tausende von Diensten in seinem Netzwerk laufen. Diese umfassende Koordination im Backend wurde von Appian übernommen und läuft auch heute noch nahtlos.

„Als wir uns erstmals für eine BPM-Suite entschieden haben, haben wir bei Gartner und Forrester nach den Marktführern gesucht und haben so Appian gefunden. Am Anfang haben wir kleine Anwendungen geliefert. Gleichzeitig mussten wir uns aber auch komplett von unseren alten Mainframe-Systemen lösen“, sagt Floyd.

„Wir mussten über 20 Anwendungen stilllegen und neu aufbauen“, so Floyd. „In den alten Systemen gab es viele Interaktionen zwischen Mensch und Maschine, aber nur wenige saubere Übergabevorgänge. Und so konnten wir Appian nutzen, um diese Geschäftsprozesse neu zu orchestrieren. Wir konnten diese Prozesse in weniger als einem Jahr ablösen, all unsere Einsparungen wieder hereinholen und den Wert der Appian-Plattform demonstrieren“, betont Floyd.

„Wir konnten mehr Systeme dazu bringen, miteinander zu kommunizieren, sodass die Menschen den Wert der vorliegenden Informationen erkennen können und nicht von einem System zum anderen schwenken oder sich um Backend-Systeme kümmern müssen, weil wir ein Frontend haben, das alles für sie koordiniert.“

Floyds Kommentar zur Systemorchestrierung wurde von Michael D'Itri, einem Senior Systems Analyst beim kanadischen Kommunikationsunternehmen TELUS mit einem Jahresumsatz von 16 Milliarden Dollar und über 15 Millionen Kunden, bekräftigt. D'Itri sagte, dass viele Unternehmen mit verschiedenen und getrennten Tools, isolierten Datensätzen und einer großen Menge an zu erledigender Arbeit zu kämpfen haben, die durch die Notwendigkeit, alles zusammenzuführen und in kürzester Zeit zu erledigen, noch verstärkt wird.

Er sagte, dass TELUS sich auf das große Arbeitsvolumen vorbereitet, das mit dem Übergang zum 5G-Netzwerk einhergeht. Das Unternehmen untersuchte mehrere Software-Optionen, bevor es sich für Appian entschied. Der Reiz von Appian, so D'Itri, lag darin, dass es die einzige Option war, die eine Platform-as-a-Service anbot und keine spezifische Anwendung für einen bestimmten Bedarf war.

„Der große Vorteil von Appian“, meint D'Itri, „ist, dass man alles bauen kann, was man braucht, und zwar jederzeit. Appian ermöglichte es uns, unternehmerisch zu handeln und bei Bedarf sehr schnell zu reagieren. Nachdem wir uns also für Appian entschieden hatten, haben wir unsere Führungskräfte davon überzeugt. Wir schulten unser Team auf Appian und nutzten ihr 'Kunden & Service'-Angebot, um unsere erste Anwendung zu erstellen. Das war für uns äußerst wichtig, da wir nämlich von Appian selbst wissen wollten, wie man Appian tatsächlich nutzt. Wir wollten auch lernen, wie wir unser Projekt für den Erfolg aufstellen können“, sagt D'Itri.

Das Tor zur Hyperautomatisierung  

Mit Blick auf die Zukunft freut sich Floyd am meisten darauf, dass T-Mobile die Vorteile der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens der Low-Code-Automatisierungsplattform von Appian nutzt. Was D'Itri von TELUS betrifft, so sagte er, dass sein kurzfristiges Ziel sei, auf seinen grundlegenden Appian-Anwendungen aufzubauen. Aber er möchte auch die Automatisierung durch die Integration und Verbindung von Anwendungen über APIs (Application Programming Interfaces) oder RPA (Robotic Process Automation) vorantreiben.

„Die Konnektivität ist also unsere nächste kurzfristige Priorität“, betont D'Itri. „Wir möchten die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit unserer Anwendungen weiterhin verbessern. Aber mittelfristig planen wir, eine intelligente Dokumentenverarbeitung einzusetzen, um Dokumente automatisch zu kategorisieren und Informationen aus den Dokumenten zu extrahieren, die wir in unsere Systeme laden können.“

„Jenseits der unmittelbaren Zukunft“, so D'Itri, „denken wir über Augmented Reality (AR) nach. Wir haben über 5G und die Tatsache gesprochen, dass wir viel mehr Mobilfunkstandorte bauen müssen. Aber die traditionellen Standorte werden viel komplizierter. Für unsere Techniker vor Ort könnte AR also ein großer Vorteil sein“, meint D'Itri.

Zum Abschluss der Podiumsdiskussion fragte der Moderator D'Itri und Floyd nach Tipps, wie man das Beste aus der Verbindung zwischen Low-Code und 5G herausholen kann. Floyd schlug vor, ein Center of Excellence (COE) einzurichten, um die Plattform zu teilen, was sie tun kann und was sie für Endanwender nicht tun sollte. Er schlug auch vor, ein COE zu nutzen, um Geschäftsanwender in die Plattform einzubinden.

„Auch wenn Sie jetzt keine Anwendungen auf Appian erstellen werden“, sagt D'Itri, „sollten Sie die Schulung absolvieren, um zu lernen, wie Appian aufgebaut ist und wie es funktioniert. So können Sie die Anforderungen für Ihre Anwendung besser bestimmen. Sie sollten schließlich im Voraus wissen, was Sie entwickeln möchten und sicherstellen, dass Ihre Prozesse dafür einsatzbereit sind. Wenn Sie mit einer soliden Basis beginnen, können Sie eine Anwendung in Appian in wenigen Wochen oder schneller entwickeln“, sagte D'Itri.

Floyd meinte, er sei beeindruckt von den mobilen Fähigkeiten von Appian. Die Möglichkeit, eine Anwendung auf einer einzigen (Low-Code-)Plattform zu erstellen, die automatisch auf einem Tablet oder jedem anderen Gerät gerendert wird, sei ein großer Vorteil der Appian-Plattform. Dadurch müsste er nicht viel Zeit für die mobile Entwicklung aufwenden, da Appian-Anwendungen automatisch auf Mobilgeräten funktionieren.

„Sie können eine Oberfläche bauen und Ihre Mitarbeiter wissen lassen, dass sie die Anwendung herunterladen können“, sagt Floyd. „Und fertig! Sobald sie in Produktion ist, können Sie sie auf dem Desktop, Telefon oder Tablet sehen.“

Für Netzbetreiber steht bei 5G viel auf dem Spiel

Denken Sie an die alten Zeiten, in denen man ein Buch bei Amazon in Seattle kaufte und es vier Tage später erhielt, sagte der 5G-Prediger Peter Linder von Ericsson. Vergleichen Sie das mit der Realität des digitalen E-Commerce heute. Man kann im Grunde alles bestellen, so Linder, und es kann innerhalb von zwei Stunden geliefert werden – vorausgesetzt, es ist im Lager. Mit 5G sind wir ziemlich nah an der gleichen Art des Netzwerkübergangs dran. Tatsächlich rücken die Anwendungen mit 5G-Mobilfunkverbindungen laut Linder viel näher an die Teilnehmer heran.

Der 5G-Ausbau entwickelt sich mithilfe von Low-Code-Automatisierung weiter nach oben. Und immer mehr Passagiere steigen auf den 5G-Hype-Zug auf. Laut Polaris Market Research wird erwartet, dass allein der Unternehmensmarkt bis 2027 die Marke von 31 Milliarden USD überschreiten wird. Der Einsatz für Unternehmen ist hoch. Aber wird 5G die Erwartungen erfüllen? Ericssons Linder hat es vielleicht am besten ausgedrückt:

„Eine der größten Fehleinschätzungen über 5G ist, dass es wie 4G ist, nur etwas schneller“, erzählt Peter Linder von Ericsson. „Aber das ist so, als würde man sagen, ein Auto sei etwas schneller als ein Pferd.“

Ein perfekter Abschluss zu diesem Thema.

P.S.: Um mehr über die 5G-Reise von T-Mobile und Telus zu erfahren und um weitere Informationen darüber zu erhalten, wie Appian dabei hilft, Innovationen in der gesamten Telekommunikationsbranche zu fördern, besuchen Sie unser Ressourcencenter.