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Geschäftsprozessmanagement: Ein flexibles Rückgrat für intelligente Automatisierung (Teil 1)

Roland Alston, Appian
October 25, 2018

<figure class="wp-caption alignleft" id="attachment_34955" style="width: 208px"><img alt="Neil Ward-Dutton, Forschungsleiter, MWD Advisors" class="wp-image-34955" height="291" src="https://assets.appian.com/uploads/assets/sites/4/2018/10/Neil-Ward-Dutton.jpg" width="208"/><figcaption></figcaption><em>Neil Ward‑Dutton, Autor und</em> <em>Vizepräsident, AI and Intelligent Process Automation European Practices, IDC</em></figure>

Einige Menschen glauben, dass intelligente Prozessautomatisierung (IA) Unternehmen den Weg in eine bessere Zukunft weist. Andere denken, das Gegenteil sei der Fall. Digitale Führungskräfte nutzen den Aufstieg von IA. Andere sind vorsichtiger und akzeptieren diesen Trend lediglich oder machen ihn sich in Datensilos oder nur auf Basis einzelner Projekte zu Nutzen.

Doch, um von den tiefgreifenden Auswirkungen von IA zu profitieren, brauchen Unternehmen laut Branchenanalyst Neil Ward‑Dutton eine unkomplizierte, flexible Lösung, die die Macht der Automatisierung in die Hände von Nicht‑Entwicklern im gesamten Unternehmen legt – und zwar auf eine Weise, die mit der allgemeinen Unternehmensstrategie zur digitalen Transformation in Einklang steht.

Darüber hinaus benötigen Unternehmen laut Ward-Dutton einen digitalen Koordinator, da sich viele der Technologien, Dienste und Frameworks, die zur Automatisierung von Teilen eines Unternehmens eingesetzt werden, im Laufe der Zeit ändern werden. Dies erfordert ein solides Backbone‑System, das vielen verschiedenen Funktionen gewachsen ist und im Laufe der Zeit modifiziert werden kann. Aus strategischer Sicht ist das Geschäftsprozessmanagement (BPM) als flexibles Backbone‑System für IA die perfekte Lösung.

Das Fazit: IA ist ein mächtiges Tool, auf das CIOs zurückgreifen können, um ihre Ziele im Bereich der digitalen Transformation zu erreichen. Einiges deutet allerdings auch darauf hin, dass die volle Implementierung von IA die Strategie ist, die den größten Erfolg verspricht. Tatsächlich steigern die meisten erfolgreichen Marken die Schnelligkeit und Leistungsfähigkeit des Geschäftsprozessmanagements, maschinellen Lernens und der robotergestützten Prozessautomatisierung mit Low‑Code‑Development, um besseren und schnelleren Kundenservice zu ermöglichen. Oder Sie erlangen so mehr Transparenz in ihren Vertriebskanälen, Betriebsmodellen, alltäglichen Geschäftsabläufen und vielem mehr. Auf der anderen Seite verfolgen viele Unternehmen bei der Automatisierung von Workflows im gesamten Unternehmen eher einen Patchwork‑Ansatz.

Laut Wall Street Journal haben nur <a href="https://www.wsj.com/articles/companies-take-a-piecemeal-approach-to-automation-tech-11554396270">17 %</a> der Unternehmen ihre Bemühungen auf dem Gebiet IA voll erreicht. Sie sehen, was das bedeutet: Unternehmen, die sich für eine schrittweise Herangehensweise an IA entscheiden, könnten laut Ward‑Dutton möglicherweise nicht überleben. Dies bringt uns zu dem folgenden erneut veröffentlichten Interview mit Ward‑Dutton – <span class="username u-dir" dir="ltr">einem der erfahrensten und kompetentesten strategischen Technologie‑Berater und Analysten Europas, der </span>uns über folgende Fragen aufklärt:

<ul>

<li>Warum ist es so wichtig, IA gerade JETZT zu nutzen?</li>

<li>Wie und aus welchem Grund hat sich die Wirtschaftlichkeit von IA verändert?</li>

<li>Warum ist BPM heute wichtiger als je zuvor?</li>

</ul>

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.

<h2>Warum intelligente Automatisierung so wichtig ist</h2>

<strong>Appian:</strong> Sie haben sich ausführlich mit der Entwicklung von <a href="https://www.appian.com/bpmbasics/">BPM</a> und <a href="https://www.appian.com/platform/intelligent-automation/">intelligenter Automatisierung</a> befasst. Welche Auswirkungen hat intelligente Automatisierung auf ein Unternehmen, und warum sollten sich Führungskräfte auf Vorstandsebene mit ihr auseinandersetzen?<strong>Ward‑Dutton:</strong> Im Grunde geht es bei der intelligenten Automatisierung um zwei Bereiche: Kosten und Reichweite. Diese beiden Elemente sind eng miteinander verknüpft. Die Automatisierung selbst ist nichts Neues. Im Gegenteil – seit etwa 200 Jahren ist sie ein fester Bestandteil der Unternehmenswelt. Sie existiert bereits seit der Einführung von Fertigungsprozessen während der industriellen Revolution. Doch in den letzten drei Jahren haben sich Automatisierungstechnologien dahingehend entwickelt, dass sie verfügbarer geworden sind und dabei helfen, die Effizienzsteigerung, Qualität, Compliance mit gesetzlichen Vorschriften, sowie vielzählige weitere administrative Prozesse im gesamten Unternehmen zu optimieren.

<blockquote>„Da sich die Wirtschaft verändert hat, gibt es deutlich mehr Möglichkeiten, diese Art von Arbeit zu automatisieren.“</blockquote>

<h2>Weg frei für die Unternehmensautomatisierung</h2>

<strong>Appian:</strong> Könnten Sie das näher erläutern?

<strong>Ward‑Dutton:</strong> Wenn wir nur fünf oder zehn Jahre zurückschauen, haben wir anspruchsvolle <a href="https://www.appian.com/bpm/business-process-management-software/">BPM‑Software</a> und Integrationstechnologien, mit deren Hilfe Prozesse, wie z. B. die Finanzverarbeitung in Banken oder die Bereitstellung von Diensten in Telekommunikationsnetzen, automatisiert wurden. Das waren große, komplizierte Herausforderungen, an denen wichtiger Mehrwert hing. In letzter Zeit sind jedoch neue Taktiken und Technologien verfügbar geworden, die es uns ermöglichen, viele andere Arten von Arbeit zu automatisieren. Das ist im Grunde das, worum es bei der intelligenten Automatisierung geht – ohne jetzt zu spezifisch zu werden.

Es geht darum, Eintrittsbarrieren zu reduzieren, denn die Automatisierung von Prozessen führt zu Kosteneinsparungen.

<strong>Appian:</strong> Und wie fügt sich BPM in dieses Bild ein? Ist das Geschäftsprozessmanagement im Zeitalter der digitalen Transformation überhaupt noch relevant?

<strong>Ward-Dutton:</strong> Absolut, BPM hat weiterhin große Relevanz. Ich habe einige Gerüchte darüber gehört, dass das BPM „tot sei“. Vor etwa 10 Jahren hat BPM einen riesigen Hype ausgelöst. Und dieser Hype ist heute vorbei. Doch wie ich schon sagte: Wir haben das frühe BPM vor allem dazu eingesetzt, große, komplizierte Probleme in Angriff zu nehmen.

Und wenn man sich die Technologie anschaut, mit der diese damalige <a href="https://www.appian.com/blog/business-process-management-sector-poised-for-innovation/">Innovationswelle „BPM“</a> vorangetrieben wurde, kann man feststellen, dass genau diese Technologie auch heute noch existiert. Der Unterschied: Heute ist ihre Nutzung dank Cloud-basierter Technologien einfacher und günstiger. Auch wenn wir das Geschäftsprozessmanagement alleine betrachten – seine Fähigkeit, ein Arbeitsablaufsystem zu erstellen und es bereitzustellen, und mittels Analytics Kundeninteraktionen zu verbessern und Arbeitsabläufe zu koordinieren – wird deutlich, dass es tatsächlich nie zuvor wichtiger war als heute.“

https://youtu.be/JDKnHp_UGXs

<strong>Appian:</strong> Wir sehen auch, dass BPM auf eine breitere Vielfalt von Unternehmensproblemen angewendet wird.

<strong>Ward-Dutton:</strong> Das stimmt. Wir können feststellen, dass BPM nicht mehr nur auf komplexe Situationen im Backoffice angewendet wird. Im Gegenteil, es wird inzwischen für die Lösung von weniger umfangreichen Problemen, beispielsweise auf Abteilungsebene, eingesetzt. Das zeigt deutlich, warum BPM weiterhin so wichtig ist. Die Technologie ermöglicht eine effektive Arbeitskoordination zwischen Teams und Abteilungen oder sogar innerhalb der gesamten Lieferkette.

<blockquote>„Auch wenn man sich andere beliebte Automatisierungstechnologien ansieht – wie z. B. <a href="https://www.appian.com/rpa-basics/">RPA</a>, künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Entscheidungsmanagement – wird deutlich, dass BPM bei all diesen Technologien eine führende Position als „Dirigent“ innehat. “</blockquote>

<strong>Appian:</strong> Sie haben BPM auch schon mal als eine Art „Rückgrat“ beschrieben. Was meinen Sie damit?

<strong>Ward-Dutton:</strong> Denken Sie an <a href="https://www.appian.com/blog/got-bots-how-automated-intelligence-can-help-improve-healthcare-payer-processes/">all die Bots</a>, die überall auf der Welt von Unternehmen genutzt werden. Stellen Sie sich diese Bots als digitale Belegschaft vor. Diese Belegschaft braucht natürlich einen Leiter, der sie organisiert. Doch neben diesem Leiter benötigen Sie ein Rückgrat, eine Technologie, die das große Ganze zu koordinieren vermag. Und genau hier spielt BPM eine wichtige Rolle.

<em>(Schauen Sie für den letzten Teil unserer aktualisierten und erneut veröffentlichten Unterhaltung mit Neil Ward‑Dutton, dem Analysten und Experten auf dem Gebiet der intelligenten Prozessautomatisierung, nächste Woche wieder bei uns vorbei.)</em>