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Low-Code in der Versicherungsbranche: Die Herausforderung der digitalen Transformation

Staff, Appian
February 23, 2021

Die Versicherungsbranche gehört zu denjenigen, die am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffen sind. Laut dem Rückversicherer Lloyd's of London werden sich die Schäden im Jahr 2021 wahrscheinlich auf über 190 Milliarden Euro belaufen. Die Pandemie war jedoch nicht der Startschuss für den Wandel der Versicherer, obwohl sie das Thema verstärkt hat.

Mehr über die spezifischen Herausforderungen dieser Branche erfahren Sie in einem kürzlich durchgeführten Interview mit Gijsbert Cox, EMEA Insurance Industry Leader bei Appian.

Traditionelle Versicherer starten eine Aufholjagd auf Insurtechs

Laut dem neuesten Insurtech Global Outlook Report werden die guten Fortschritte der sogenannten Insurtechs zu einer echten Bedrohung für den traditionellen Versicherungssektor, der immer noch unter einem Mangel an digitaler Modernisierung leidet. Es ist ein Phänomen, das keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt. Allein im Jahr 2019 erreichten die Investitionen in Insurtechs 6,3 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 58% im Vergleich zu den beiden Vorjahren, wobei die Cloud-Welt das meiste Technologiekapital erhielt.

Im Allgemeinen konnten die Versicherer nicht mit den Insurtech-Startups mithalten, von denen einige im Besitz von groflen Tech-Unternehmen wie Amazon, Alphabet (Google) oder Alibaba sind, um nur einige zu nennen. Seit Jahren werden traditionelle Versicherer durch die Herausforderung der Integration von Legacy-Systemen behindert, die wasserdichte Silos schaffen, welche den Informationsfluss zwischen Abteilungen hemmen. Obwohl sie 15% mehr für IT ausgeben als andere Branchen, hinken grofle Versicherer in puncto technologischer Effizienz immer noch hinterher.

Low-Code schlieflt die Informationslücken, unter denen Versicherer mit groflen Legacy-System-Infrastrukturen leiden.

Das Ergebnis ist, vereinfacht ausgedrückt, dass sie es geschafft haben, mehr durch Kraft als durch Können wettbewerbsfähig zu bleiben, d.h. durch immense finanzielle Stärke und eine gröflere Verfügbarkeit von Ressourcen. Die digitale Transformation, die die gesamte Branche durchläuft, macht es jedoch notwendig, diese Art von Ineffizienz zu beseitigen.

Die Versicherer sind sich dessen bewusst. Laut der Studie von Capgemini, ÑWhere are banks and insurers on their digital mastery journey?", haben nur 30% von ihnen das Gefühl, dass sie über die notwendigen digitalen Fähigkeiten verfügen. Das Gesamtbild ist noch weniger erfreulich: Nur 27% der Befragten gaben an, dass sie die digitale Reife erreicht haben, und satte 56% befinden sich noch in der Anfangsphase.

Die Auswirkungen von COVID-19

Die Ankunft der Pandemie hat die Probleme, die bereits offenkundig oder versteckt vorhanden waren, nur noch verstärkt. Hinsichtlich der gröflten organisatorischen Herausforderungen für Versicherer, die in dem Bericht von Deloitte, Coronavirus: Impacts of COVID-19 in the insurance industry, identifiziert wurden, stechen besonders die Telearbeit und die Neudefinierung des Arbeitstages hervor.

Hinter diesen Begriffen, die in den letzten Monaten so häufig verwendet wurden, verbirgt sich die Notwendigkeit, Kontinuitätspläne, Selbsteinschätzungen der beruflichen Risiken, Krankheits- oder Freistellungen für Quarantäne oder Familienpflege usw. zu etablieren. All dies kann manuell durch automatisierte Prozesse verwaltet werden, die nicht nur für mehr Agilität sorgen, sondern auch Zeitersparnisse bewirken, die sich in geringeren Kosten widerspiegeln. Um diese Automatisierung zu erreichen, sind jedoch neue Entwicklungen erforderlich, um die Schwachstellen von Legacy-Software zu überwinden.

Zusätzlich zu diesen Bedürfnissen, die durch die Pandemie noch verstärkt werden, gibt es noch andere in der Branche vorherrschende Probleme, die ebenfalls durch Low-Code gelöst werden können. Dazu zählen etwa Entwicklungsplattformen, die die schnelle Bereitstellung von Anwendungen mit wenig oder gar keinem manuellen Programmieraufwand, Konfiguration oder Bereitstellung ermöglichen. Tatsächlich spielen sie bereits eine wesentliche Rolle in Bereichen wie: Senkung der Policenkosten, Leistungs- und Schadensabwicklung (die mit dem Coronavirus ebenfalls exponentiell gewachsen ist) und Verbesserung des Kundenerlebnisses (CX).

Fallstudie: Aviva

Aviva, der führende Versicherer des Vereinigten Königreichs und der sechstgröflte der Welt, hat die digitale Transformation zügig vorangetrieben und die Ineffizienzen überwunden, die durch das technologische Puzzle entstanden sind, das durch die Integration von Systemen, Daten und Prozessen von 750 Versicherungsunternehmen, die nun Teil seiner 320-jährigen Geschichte sind, verursacht wurde.

Durch Appian, das in der Cloud gehostet wird, war Aviva in der Lage, seinen Versicherungsmaklern eine umfassende Sicht auf jeden Kunden zu bieten und 22 verschiedene Systeme zu vereinen. Die Ergebnisse lieflen nicht lange auf sich warten: Nicht nur die Betriebskosten wurden um 40% gesenkt, sondern auch die Reaktionszeiten verbesserten sich fast um das Neunfache, was die Kundeninteraktion deutlich erhöhte.

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Forrester: So wichtig ist das Kundenerlebnis

Laut einer der neuesten Studien von Forrester zu Versicherungsportalen sollte sich jedes Unternehmen in diesem Sektor fragen, ob sein gesamter Richtlinien-Lebenszyklus digitalisiert ist. Kunden und Makler/Vermittler verlangen zunehmend nahtlose Omnichannel-Erlebnisse, die unmöglich zu erreichen sind, wenn die Backend-Systeme der Versicherer nicht miteinander kommunizieren. Daher müssen kundenorientierte Anwendungen entwickelt werden, um diese Informationslücken zu schlieflen und gleichzeitig die Schnittstellen an die neuen mobilen Umgebungen anzupassen.

Die Modernisierung durch Low-Code ermöglicht diese Integration, während gleichzeitig Aufgaben und Prozesse automatisiert werden, um eine transversale Sicht auf den Kunden zu bieten und nahtlos zwischen Kunde, Vermittler und Versicherer per E-Mail, Telefon, Video-Chat oder Instant Messaging interagieren zu können. Bei den internen Prozessen spielt die Einbindung von künstlicher Intelligenz (KI) ebenfalls eine wesentliche Rolle. Sie ermöglicht es, Kundeninformationen in vollem Umfang zu nutzen, um das Benutzererlebnis zu verbessern, Risiken intelligenter zu bewerten und Richtlinienüberprüfungen und -erneuerungen zu optimieren sowie Cross-Selling-Möglichkeiten zu erkennen.

Low-Code ermöglicht es der Versicherungsbranche, die Herausforderungen zu meistern, denen sie gegenübersteht.

In derselben Studie evaluiert Forrester verschiedene Anbieter und ernennt Appian zum Branchenführer. Sie führen Appian als einer der überzeugendsten Anbieter zur Unterstützung der digitalen Transformation in der Versicherungsbranche durch Low-Code an, das alle Sparten abdeckt, und durch Omnichannel-Fähigkeiten zur Verbesserung des Kundenerlebnisses beiträgt.

Forrester hebt besonders die KI-Fähigkeiten von Appian hervor, das dank seiner Low-Code-Technologie unter anderem die Integration von KI-Services von Drittanbietern wie maschinelles Lernen und intelligente Dokumentenverarbeitung ermöglicht.

Die Low-Code-Technologie hat es der Versicherungsbranche ermöglicht, auf die Herausforderungen zu reagieren, mit denen sie konfrontiert ist, die digitale Transformation mit wenig zusätzlicher Code-Entwicklung zu beschleunigenñ und noch besser: ein verbessertes Kundenerlebnis zu schaffen.

‹bersetzt aus einem Originalbeitrag auf DigitalBiz.