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Vorsprung durch Service: Wie Banken FinTechs auf Augenhöhe begegnen

Michael Heffner, Vice President, Solutions and Industry Go To Market
August 22, 2016

FinTechs sind optimal für die Digitalisierung aufgestellt, weil ihre Geschäftsmodelle in der Regel vollumfänglich technologiegetrieben sind. Banken tun sich oft schwer damit, ihre etablierten Geschäftsmodelle an die digitale Transformation anzupassen. Neue Services, direkt am Bedarf des Kunden entwickelt, sind für Banken eine Chance, mit den FinTechs gleichzuziehen.

Die rasante technologische Entwicklung führt dazu, dass immer mehr Verbraucher Technologien einsetzen wollen, um sich das Leben zu erleichtern. Auf diese veränderten Anforderungen müssen Unternehmen reagieren und die gewünschten Leistungen ihren Kunden anbieten. Warum? Weil sonst Start-ups in diese Lücke stoßen und das Geschäft machen. Eine Herausforderung, vor der unter anderem viele traditionelle Bankhäuser stehen.

Viele FinTechs sehen ihre Marktlücke in neuen Services für Bankkunden. Solche Services können beispielsweise ein Kreditvergleich sein, eine Robo-Advice-Anwendung oder auch ein Umzugsservice. Gemein ist allen Services, dass hinter der Geschäftsanwendung eine leistungsfähige IT-Infrastruktur und automatisierte Prozesse stecken.

Der Umzugsservice

Nehmen wir ein Servicebeispiel, das bereits auch einige traditionelle Banken ihren Kunden anbieten: Eine Anwendung, die dem Bankkunden seinen Umzug von einer Bank zur anderen vereinfacht (Umzugsservice). Beim Wechsel von einem Hamburger zu einem Münchner Bankhaus muss das alte Girokonto gelöscht und das neue Konto eingerichtet werden. Der Kunde erwartet natürlich, dass sein Dispokreditrahmen beim neuen Girokonto in voller Höhe erhalten bleibt. Auch Einzugsermächtigungen und Daueraufträge sollen fehlerfrei zum nächsten Einzugsintervall auf das neue Konto umgestellt sein. Ebenfalls sollen Wertpapierdepots, Spar- und Versicherungsverträge künftig von der Münchner Bank betreut werden. Letztlich möchte der Kunde, dass er den Umzugsservice im Web beauftragen kann und immer über den aktuellen Stand des Umzuges informiert ist.

Diese Serviceleistungen IT-seitig abzubilden ist für jedes Unternehmen eine Herausforderung. Denn die Prozesse sollen im Idealfall automatisiert ablaufen. Dazu ist es erst einmal notwendig, dass die Bank ihre IT-Infrastruktur – oftmals Legacy-Systeme – von Datensilos befreit. Denn mitunter liegen die Daten auf unterschiedlichen IT-Systemen verteilt und nicht immer können diese Systeme miteinander koordiniert werden. Der systemübergreifende Zugriff auf Daten ist aber notwendig, um die Geschäftsprozesse in der IT automatisch ausführen zu können. Zudem müssen neue Prozesse aufgesetzt oder bestehende angepasst werden, um neue Services anzubieten.

Ein Beispiel: Von einem Girokonto wird regelmäßig Guthaben per Lastschrift auf ein Tagesgeldkonto eingezogen. Bis spätestens zwei Wochen vor dem nächsten Einzugsintervall sollte die Bank des Tagesgeldkontos über die geänderte Bankverbindung informiert werden, um Rücklastschriften zu vermeiden.

Dieser kleine Funktionsausschnitt aus einer ungleich größeren Umzugsanwendung, liest sich recht einfach, ist aber ein komplexer Prozess. Zunächst müssen alle servicerelevanten Prozesse definiert werden. Dies funktioniert am einfachsten über eine BPM und Case Management Plattform wie die von Appian. Die Prozessentwicklung ist bei Appian effizient, weil sich Prozesse via Drag & Drop auf einer grafischen Benutzeroberfläche definieren (low code) und sofort auf der Plattform ausführen lassen (ready to execute). Zudem erlaubt Appian kollaboratives Arbeiten. Mitarbeiter können zu jedem Zeitpunkt Prozesse kommentieren und Verbesserungen einbringen.

Alsdann muss die Bank sicherstellen, dass die Prozesse innerhalb der IT-Systeme auf alle Daten zugreifen können. So sollte es beispielsweise ausreichen, dass sich der Bankkunde mit seinem Online-Banking-Login anmeldet und sofort alle relevanten personenbezogenen Daten zur Verfügung stehen. Zugleich muss die Umzugsanwendung notwendige und optionale Kundeneingaben speichern und diese Eingaben in den darauffolgenden Prozessschritten berücksichtigen. Denn es kann beispielsweise sein, dass einige Daueraufträge gelöscht, andere wiederum umzuziehen sind.

Ebenfalls sollte die Bank berücksichtigen, dass viele Kunden Bankservices auch auf mobilen Endgeräten nutzen wollen. Die Umzugsanwendung sollte daher plattformunabhängig lauffähig sein. Schlussendlich bleibt es nicht aus, dass Geschäftsanwendungen an neue IT-Systeme, Prozesse oder Kundenwünsche angepasst werden müssen. Eine zentrale Entwicklungsplattform, wie die von Appian, ermöglicht es dem Entwickler, die Anwendung nur einmal an einer Stelle anzupassen. Sämtliche Änderungen werden dann automatisch in Prozesse übernommen und halten somit die Geschäftsanwendungen immer auf dem neuesten Stand.

Noch detaillierter gehe ich auf dieses Thema in meinem Whitepaper „FinTech and the Push for Transformation Readiness“ ein. Informationen zu weiteren Bereichen, in denen Banken und Finanzdienstleister die BPM und Case Management Plattform von Appian einsetzen können, haben wir für Sie hier zusammengestellt.